I) GHS Gefahrenpiktogramme
Seit 1. Juni 2017 müssen alle Produkte, die gefährliche Stoffe enthalten, mit den rot-weißen GHS Gefahrenpiktogrammen gekennzeichnet sein.
Beim Experimentieren haben wir es manchmal mit Stoffen zu tun, die eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen können. Die Vorratsgefäße dieser Stoffe müssen deshalb mit Warnhinweisen versehen sein.
Die Gefahrenpiktogramme
Symbol
Bezeichnung
Art der Stoffe / Wirkung
Beispiele
Ätzend / Korrosiv
Verursacht schwere Hautverätzungen und Augenschäden, metallkorrosiv (Oberfläche der Metalle wird beschädigt), zerstören
lebendes Gewebe.
Alltag:
Abflussreiniger, Backofenreiniger, Batteriesäure, Rohrfrei-Granulat, Kalklöser
Chemikalien:
Salz-, Schwefel- u. Salpetersäure, Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid,
Ammoniaklösung.
Brandfördernd
Unterstützt Brände, auch ohne selbst zu brennen. Daher entzündliche und brandfördernde Stoffe getrennt lagern! Sonst kommt es zu Wärmeentwicklung,
Bränden oder Explosionen!
Alltag:
Bleichmittel, Wasserstoffperoxid, Desinfektionsmittel (z. B. mit Peroxid), Sauerstoff Flaschen, Oxi-Reiniger.
Chemikalien:
Sauerstoff, Kaliumnitrat,
Kaliumpermanganat, Natriumnitrat, Ammoniumnitrat, Wasserstoffperoxid (> 10 %), Chlorate
Entzündbar
Leicht entzündbar! Besondere Vorsicht bei Hitze, Feuer oder in der Nähe von offenen Flammen. Bei falscher Lagerung können sich diese Stoffe selbst entzünden!
Alltag:
Spiritus, Deospray, Benzin, Feuerzeug- Benzin, Spiritus, Nagellack Entferner, Alkohol.
Chemikalien:
Butan, Ethanol, Methanol, Propan, Pentan, Magnesium, Aceton.
Ernste Gesundheitsgefahr
Schädigen die Gesundheit, krebserregend, schwere Folgen bei der Schwangerschaft.
Alltag:
Zigarettenrauch, Asbest, Benzin (enthält Benzol), Epoxidharze, Lacke (Lösungsmittel)
Chemikalien:
Methanol, Quecksilber, Benzol, Formaldehyd, Chloroform, Chrom(VI)-Verbindungen, Weichmacher.
Explosiv
Stoffe, die durch Schlag, Reibung, Hitze oder Zündung explodieren können. Sie setzen in sehr kurzer Zeit große Mengen Energie frei.
Können auch ohne Sauerstoff unter Wärmeentwicklung und unter Bildung von Gasen schnell verbrennen, verpuffen oder explodieren.
Beispiele aus dem Alltag
Feuerwerkskörper, Airbag-Treibladung, Sprengkapseln im Steinbruch, Schwarzpulver in Böllern u. Patronen, Gaskartuschen.
Chemikalien
Schwarzpulver, Nitroglycerin, Ammoniumnitrat (in Düngemitteln), TNT (Trinitrotoluol), Acetylperoxid, Pikrinsäure (trocken hochexplosiv).
Gase unter Druck
Unter Druck stehende Gase. Können bei falscher Lagerung und starker Erwärmung
explodieren. Es können auch tiefgekühlt verflüssigte Gase gelagert sein, die Kälteverbrennungen oder -verletzungen verursachen.
Beispiele aus dem Alltag
Sauerstoff und Acetylen für das Schweißen, CO₂-Zylinder (Soda), CO₂-Löscher, Camping-Gaskartuschen, Sauerstoffflaschen, Druckgas-Sprays (z. B. Haarspray, Deospray), Heliumballon-Flaschen
Chemikalien
Kohlendioxid (CO₂, unter Druck verflüssigt), Sauerstoff (O₂), Stickstoff (N₂, tiefgekühlt verflüssigt), Propan / Butan (verflüssigte Brenngase), Chlor (unter Druck verflüssigt), Wasserstoff und Helium.
Gesundheitsgefahr
Reizend
Es können die Haut, Augen oder Atemwege gereizt und Allergien ausgelöst werden. Die Stoffe können gesundheitsschädlich bei Verschlucken, Hautkontakt oder Einatmen sein.
Alltag:
Spülmittel, Parfüms oder Duftsprays, Reinigungs-Mittel , Drucker-Toner, Haarspray, Waschmittel
Chemikalien:
Aceton, Natrium-Carbonat, Ethanol, Ammoniak, Essigsäure, Zitronensäure, Wasserstoffperoxid.
Giftig
Bestimmte Chemikalien können schon in kleinsten Mengen zu lebens-gefährdenden Vergiftungen führen, wenn sie auf die Haut gelangen, verschluckt oder eingeatmet werden.
Alltag:
Rattengift, Frostschutzmittel, Insektenspray, Nikotin, Quecksilberthermometer Chemikalien:
Weißer Phosphor,
Quecksilber, Blausäure,
Methanol, Arsen,Chlor.
Umweltgefährlich
Giftig vor allem für Wasserorganismen, Gefahr für die Umwelt allgemein. Mikro- Organismen werden geschädigt. Auch Pflanzen können geschädigt werden. Produkte mit diesem Piktogramm immer richtig entsorgen und nie in den Hausmüll geben oder ins Abwasser schütten.
Alltag:
Motoröl, Altöl, Farben, Lacke, Pestizide, Benzin, Pflanzenschutzmittel, Frostschutzmittel.
Chemikalien:
Benzol bzw. Benzin, Kupfersulfat,
Trichlorethylen (TRI), Quecksilber,
Quecksilberchlorid,
Dichlormethan.